Ein Jahr nach der Generalversammlung

Im Interview erzählen Kevin Berwind und Volker Schäfer über die aktuelle Situation im KMV Weinheim und über den Stand der aktuellen Projekte sowie deren Umsetzung.

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Was macht eigentlich der KMV?

In Zeiten von Covid-19 kommt auch das Vereinsleben an vielen Stellen zum Erliegen – aber im Fall des KMV Weinheim heißt das noch lange nicht „Stillstand“. Während der letzten Generalversammlung am 06.03.2020 wurde ein deutlich verjüngter Vorstand gewählt. Auch wenn die Krise die Arbeit des Vorstandes teilweise erschwert, kann von Untätigkeit keine Rede sein. So plaudern der erste Vorsitzende Kevin Berwind (KB) und sein Stellvertreter Volker Schäfer (VS) ein bisschen aus dem vereinseigenen Vorstandsnähkästchen und stehen Musikerin Carina Müller (CM) Rede und Antwort.

(CM) Welche Projekte ist der neue Vorstand seit der Wahl angegangen?

 (KB) Eins war uns direkt klar, wir müssen den Verein in den kommenden Jahren nachhaltig und zukunftsfähig weiterentwickeln. Wir wollen wieder für Menschen aller Art interessant und ein fester Bestandteil des Geschehens vor Ort und in der Region werden.

Für den Vorstand war klar, dass wir hierzu den Verein einheitlich nach Außen darstellen werden. Hierzu fanden sich alle Mitglieder des Vorstandes und unser Dirigent zusammen, um zu überlegen, an welchen Themen wir in Zukunft arbeiten müssen um uns an interne und externe Anforderungen anzupassen.

Musik und Vereine

Hier liegt der Fokus auf der Gestaltung unserer Auftritte und Proben wie z.B. dem Abhalten von Satzproben, die Bildung eines Notenausschusses, der Bereitstellung von qualitativ hochwertigen Instrumenten für angehende Neumusiker, Änderungen in der Jugendarbeit und der Vertiefung der Beziehungen zu anderen Musikvereinen.

Internes Marketing

Wir haben festgestellt, dass unser Marketing auch nach innen gerichtet sein muss. Wir wollen nicht nur die Musiker und Musikerinnen abholen, sondern auch unsere inaktiven Mitglieder. Hierzu wollen wir wieder Probewochenenden, Zeltlager, Ausflüge und andere Veranstaltungen anbieten. Auch die Einbindung unserer Jugend und deren Eltern ist uns besonders wichtig.

Externes Marketing

In diesem Bereich geht es uns natürlich vor allem um unsere Außenwirkung, unsere Medienwirksamkeit. Als Verein benötigen wir ein einheitliches Design für unsere Dokumente und ein neues und frisches Konzept für unsere Homepage. Aber auch über Werbung, ein Vereinsmaskottchen, weitere Auftrittsmöglichkeiten wie Frühschoppen und Sommerfeste und unsere Nachwuchsgewinnung müssen wir uns Gedanken machen. Hier stehen nicht mehr nur Jugendliche, sondern auch ältere Musikinteressenten im Fokus. Wir wollen also ein Ausbildungskonzept für Jugendliche und Erwachsene und berufstätige Menschen entwickeln.

(VS) Nachdem diese drei großen Themenbereiche herausgearbeitet wurden, ging es ans Ideensammeln. Ich denke die Tatsache, dass wir an diesem Tag in kürzester Zeit ca. 50 – 70 Ideen zusammen hatten, spricht für den Tatendrang des Vorstandes. Aus dieser Sammlung an Ideen wurden ca. 20 ausgewählt und priorisiert, welche innerhalb eines Jahres umgesetzt werden sollen. Die Vorfreude war und ist immer noch riesengroß, diese Dinge auch endlich umsetzen zu können.

(KB) Begonnen haben wir mit einer kompletten Überarbeitung unserer Homepage, die am 01.03.2021 online geht. In frischem und modernem Design kommen hier neben unseren Vorständlern auch unsere aktiven Musikerinnen und Musiker zu Wort und stellen sich vor. Covid-19 gab uns hier definitiv die Zeit, dieses arbeitsintensive Projekt in die Tat umzusetzen. Ebenso wird derzeit unsere Vereinssatzung komplett überarbeitet, weitere Informationen hierüber folgen zu gegebener Zeit.

(VS) Auch im Musikerraum zeigen sich große Veränderungen. Bereits unter dem alten Vorstand wurde mit umfangreichen Maßnahmen begonnen und hier haben die Musikerinnen und Musiker ordentlich Hand angelegt und den Raum komplett renoviert – inklusive neuer Küchenzeile, tollem und praktischem Lichtkonzept und einem Wanddesign, welches die Vereinsfarben widerspiegelt. Ohne die Hilfe unserer aktiven Mitglieder wäre dies nicht möglich gewesen – auch hier zeigt sich, dass Vereine vom Miteinander und der Kameradschaft leben.

(CM) Welche Projekte geht ihr als nächstes an?

(KB) Der Startschuss ist zwar gefallen, aber wir sind definitiv erst am Anfang. Unser Hauptziel ist es, alle Altersklassen abzuholen und mitzunehmen, denn nur so bleibt unser Verein stark und erfolgreich.

(VS) Natürlich müssen wir die Entwicklung des Lockdowns abwarten, aber wir sind uns sicher, dass wir wieder da sein werden, sobald wir dürfen. Wir freuen uns schon jetzt auf Platzkonzerte, Frühschoppen und die allgemeine Wiederaufnahme des Vereinslebens. Unser Hauptfokus wird dann auch auf der Pflege der Beziehungen zu anderen Vereinen liegen, aber natürlich auch auf der Modernisierung unseres Bestandes an Instrumenten und Noten. Ideen sind in großer Zahl vorhanden, aber was wir davon im nächsten Jahr umsetzen können – nun, das wird Corona zeigen.

(KB) Wir möchten die Jugendlichen ansprechen aber auch die älteren Musiker, die vielleicht einige Jahre pausiert haben und neue Herausforderungen suchen und Erwachsene, die ein flexibles musikalisches Ausbildungsmodell suchen und gerne ein Instrument erlernen möchten. Bei all diesen Punkten ist jedoch eins vollkommen klar – hier ist unser Verein auf die tatkräftige Hilfe der aktiven und inaktiven Mitglieder angewiesen.

(CM) Wie erlebt der Verein Covid-19 und den Lockdown? Seht ihr euch überhaupt noch? Stärkt diese Krise vielleicht sogar den Zusammenhalt im Verein?

(KB) Der Vorstand arbeitet auch in Zeiten von Covid-19 sehr eng zusammen. Wir sind ein super Team und dank der technischen Möglichkeiten sind virtuelle Vorstandssitzungen für uns überhaupt kein Problem. Am 12.12.2020 fand die erste virtuelle Weihnachtsfeier des KMV statt. Vorher wurden durch die KMV-Weihnachtselfen kleine Geschenke an die Musikerinnen und Musiker verteilt. So haben wir Covid-19-konform ein bisschen Weihnachtsstimmung im Verein verbreiten können.

(VS) Natürlich leidet die Kameradschaft stark unter dem Lockdown.

(KB) Auch wenn es kein Ersatz für den persönlichen Kontakt ist, bieten wir unsere virtuelle Musikstunde freitags ab 20.00 Uhr an. Sind wir mal ehrlich, freie Zeit ist immer schnell gefüllt und so geht es den Musikern natürlich auch mit den Freitagabenden.

(VS) Aber Bedenken, dass unsere Aktiven aus dieser Gewohnheit heraus in Zukunft fernbleiben, haben wir absolut nicht.

(KB) Ich denke, unser Verein kommt auch deshalb einigermaßen gut durch diese Krise, weil wir dank der tollen Arbeit des vorhergehenden Vorstandes auf einem guten Fundament stehen. Für diesen Fakt sind wir sehr dankbar.

(CM) Ihr habt gerade von virtueller Weihnachtsfeier und Geschenken gesprochen – gab es denn noch weitere Besonderheiten im vergangenen Jahr?

(VS) Auch wenn wir im vergangenen Jahr kaum Auftritte hatten, versucht der KMV natürlich, auf Social-Media-Plattformen aktiv zu sein. Dabei darf aber auch der Spaß nicht zu kurz kommen – hier war besonders die Klopapier-Challenge, zu der wir von unseren Freunden aus Heimersheim eingeladen wurden, richtig witzig. Wir haben eine gemeinsame Collage zum Thema „#wirbleibenzuhause“ gemacht und zur Weihnachtszeit hatten unser Dirigent Alexander Mitesser und unser Schlagzeuger Peter Wetzstein zwei wirklich tolle Ideen:

Alex ließ die Musikerinnen und Musiker das Stück „Süßer die Glocken nie klingen“ zuhause einspielen und sich dabei filmen. Unser Aktiver Jonas Lenz schnitt alles zu einem Video zusammen. Ebenso haben wir das mit dem Lied „Zünde eine Kerze an“ gemacht, hier kann man unsere Musikerin Marianne Bloß im Gesang hören. So war es dem KMV möglich, Weihnachtsgrüße in die Welt zu senden in einer ansonsten sehr aktiven Zeit für die Musiker – gerade in der Weihnachtszeit ist unser Veranstaltungskalender normalerweise sehr gut gefüllt. Umso größer war die Begeisterung der Musiker, hier einen Beitrag leisten zu können.

(KB) Zu besonderen Anlässen wird eben von zuhause musiziert – der KMV bleibt untereinander trotz der Krise verbunden. Diese Besonderheiten werden natürlich auch ihren Weg auf unsere neue Homepage finden.

(CM) Ein ganz besonderer Anlass waren auch die Platzkonzerte am 28.06.2020 – wie kamen diese denn zustande? Sehen wir so etwas vielleicht mal wieder?

(KB) Die Idee und Umsetzung stammt aus der Feder unseres Dirigenten Alexander Mitesser. An diesem Tag haben wir zusammen mit den Musikvereinen Erbes-Büdesheim und Neu-Bamberg insgesamt 3 Platzkonzerte mit ca. 70 Mitwirkenden gegeben. Die Vereine wollten zeigen, dass sie noch da sind und die Krise tapfer zu meistern versuchen – aber sie wollten den Leuten auch Mut machen und eine kleine musikalische Flucht aus dem Alltag bieten.

(VS) Bisher ist eine Wiederholung zwar noch nicht geplant – aber wir werden sehen, was die Zukunft bringt.

(KB) Wichtig ist hier – wie in allen anderen Lebensbereichen natürlich auch – das Impfen. Wir sind zuversichtlich, dass wir spätestens nach einer erfolgreichen Impfkampagne auch wieder mit dem Musizieren starten können.

(CM) Was vermisst ihr eigentlich am meisten?

(KB) Neben dem gemeinsamen Musizieren natürlich vor allem die Kameradschaft und den geselligen Kontakt. Um ehrlich zu sein, über die virtuellen Musikstunden kommen solche zwischenmenschlichen Gespräche und Lacher nicht wie sonst zustande.

(VS) Unsere Freitagabende sind einer der Gründe, warum wir so eine gute Kameradschaft haben! Nach Probenschluss ab 22.00 Uhr gehen wir Musiker zum gemütlichen Teil an der Theke über – das stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl einfach ungemein.

(CM) Was wünscht ihr euch für die Zukunft des KMV?

(VS) Mein Ziel ist ganz klar: eine musikalisch hochwertige Kapelle mit entsprechender Besetzung. Das sichert die Zukunft des KMV!

(KB) Ich wünsche mir, die Projekte unserer Agenda gemeinschaftlich im Team – nicht nur im Vorstand – umzusetzen, die neue Ausrichtung des Vereins so zu erklären, dass wir wirklich jeden mitnehmen und dass wir als Verein alle Themen, welche die Musikerinnen und Musiker beschäftigen, gemeinsam diskutieren können!

(CM) Welche Botschaft hat der KMV an seine Zuhörer?

(KB) Haltet noch ein wenig durch!  Wenn wir wieder dürfen, starten wir durch!

(VS) Genau, durchhalten ist angesagt. Wenn‘s rum ist, ist der KMV wieder voll da!

(KB) Beim gewohnten Probenbetrieb steht unsere Tür jeden Freitag ab 20.00 Uhr für alle Interessierten offen – schaut einfach mal bei uns vorbei, wir freuen uns auf euch.


Artikel sind ebenfalls erschienen unter:

https://www.vrm-lokal.de/online/katholischer-musikverein-weinheim-wenn-klaenge-verstummen_23247439.htm

https://www.vrm-lokal.de/online/katholischer-musikverein-weinheim-vereinsmanagement-zu-pandemiezeiten_23247524.htm

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